Dämonenkunde

„Korata, buraki, tor-knu!“ Eine verwelkte Hand streut gelben Staub auf den dunklen Kreis. Der Kreis glüht.
„Mortucorn, sikjata, marilith!“ Das Glühen wird heller. Ein Schimmer erfüllt die Luft innerhalb des Kreises, nicht hell genug, das Gesicht im Schatten der Kapuze zu enthüllen. Dann – ein KRACHEN! Die Luft spaltet sich und der Gestank von Schwefel und Fäulnis explodiert. Das Glühen verglimmt.
Eine weibliche Gestalt erscheint im Kreis, aber es ist keine Frau. Als sie ihren Kopf hebt, entrollt sich ihr schlangenähnlicher Schwanz und ihre sechs Arme, jeder mit einer scharfen Klinge bewaffnet, strecken sich nach außen.
„Du hast gerufen?“ Ihre Stimme ist rau, voller Missbilligung. „Du wünscht meine Dienste, Meister?“
Die verhüllte, dunkle Gestalt tritt zur Seite und spricht mit einer Stimme, so uralt und schrecklich wie die des Todes: „Nicht wirklich.“
Sie wendet die Öffnung der Kapuze in eine Ecke der Kammer und spricht wieder: „Kommt, lasst uns sehen, was wir von dieser hier lernen können.“
Als Antwort treten zwei Männer aus der Dunkelheit. Einer trägt einen Schild, geschmückt mit dem Symbol von Heironeous. Sein Schwert leuchtet mit einer heiligen Flamme, als er es zum Schlag erhebt. Der andere trägt eine Axt, in die das Symbol Kords geschlagen ist. Er knurrt, als er einen Sprung nach vorne macht.
Die Marilith zischt vor Schmerz und Furcht, ihre Augen kneifen sich vor dem blendenden heiligen Licht zusammen. „Nein!“ Ihre Klingen schwirren, als sie durch die Luft sausen. „Nein!“ Sie schreit noch einmal, als das Schwert fällt und die Axt zuschlägt. „Neiiinn …“
Der sechsarmige Körper kracht zu Boden und die verhüllte Gestalt spricht ein weiteres Mal zu ihren Gefährten.
„Schnell jetzt – bringt sie zu mir.“

Als der Kopf der Marilith von ihren Schultern fällt, quillt dickes Blut aus der Wunde. Winzige Maden schwimmen in dem Schleim und während die Männer zuschauen, nähren sich die Würmer vom Körper der Dämonin, wachsen und kriechen davon in Freiheit. Angewidert werfen sie die steinerne Tischplatte auf den Leichnam, hoffend, die ekligen Kreaturen damit zu zerquetschen. Später, als sie die Bruchstücke des Steins zur Seite räumen, finden sie darunter nur noch die Schwerter der Marilith, sowie rote und schwarze Blutflecken. Der große sechsarmige Körper und die Larven sind verschwunden.

2 comments to Dämonenkunde

  • Johannes  says:

    Wenn eure Charaktere mehr über Dämonen, bzw. Tanar’ri erfahren wollen, sollten sie die in dieser Geschichte erwähnte Person finden.

  • Johannes  says:

    TANAR’RI
    Die am häufigsten außerhalb des Abyss angetroffenen Dämonen sind Tanar’ri. Diesr bilden die bevölkerungsreichste Unterart, sowie die größte und variantenreichste Gruppe von Dämonen. Zurzeit sind sie die unangefochtenen Herrscher des Abyss. Die ersten Tanar’ri wurden aus den Seelen der ersten Humanoiden geformt, die in den Abyss gerissen wurden. Die meisten Tanar’ri zeigen humanoide Ansätze in ihrer Körperform als Ergebnis ihrer engen Bande zur Welt der Sterblichen.
    Tanar’ri haben in der Regel folgende Eigenschaften:
    • Immunität gegen Elektrizität und Gift
    • Resistenz 10 gegen Säure, Kälte und Feuer
    • Schadensreduzierung außer gegen Waffen aus kaltgeschmiedetem Eisen oder von guter Gesinnung
    • Tanar’ri der gleichen Art beschwören
    • Telepathie

    LOUMARA
    Die Loumara sind eine aufstrebende Unterart der Dämonen und ziemlich neu im Abyss. Allerdings plagten sie die materielle Welt schon seit Äonen. Sie entspringen den zerbrochenen Träumen toter Götter, verbreiten sich wie Schmutzflecken im Abyss und dringen durch Risse in der Realität auch in unsere Welt ein. Da sie sehr schwer zu beobachten sind, kennt sie kaum jemand. Aber ihr böses Wirken ist viel weitreichender als die meisten sich vorstellen können.
    Loumara haben in der Regel folgende Eigenschaften:
    • Immunität gegen Säure, Elektrizität und Feuer
    • Resistenz 10 gegen Kälte
    • Körperlos
    • Schadensreduzierung außer gegen Waffen aus kaltgeschmiedetem Eisen oder von rechtschaffener Gesinnung
    • Alle Loumaras können Gegenstände oder Kreaturen besetzen und unter ihre Kontrolle zwingen.
    • Telepathie

    OBYRITH
    Die seltsamen und schrecklichen Obyrith sind urtümliche Dämonen, die seit Urzeiten Chaos und Bosheit im Multiversum verbreiteten. Seit dem Aufkommen der Tanar’ri sind sie im Niedergang und bewohnen nur noch die entferntesten Regionen des Abyss. Ihr Erscheinungsbild spricht jedem sterblichen Leben Hohn, ihr Verstand ist für Sterbliche unbegreifbar, weshalb jeder Kontakt mit ihnen den Betrachter wahnsinnig werden lässt. Da sie seit der Existenz intelligenter Wesen in der materiellen Welt nicht mehr erschienen, gibt es keine gesicherten detaillierten Erkenntnisse über ihre Eigenschaften.

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