Ein Wort zum Rollenspiel

Wenn ich auf die Homepage schaue, finde ich dort die Aussage, warum wir eigentlich D&D spielen:
Wir wollen unsere Charaktere möglichst lebensecht darstellen und die Welt, in der sie leben, erforschen.

In der Realität erlebe ich die Spielnachmittage/-Abende aber völlig anders. Es scheint nur darum zu gehen, immer mehr Macht und Ausrüstung anzuhäufen. Viel Aufwand wird gesteckt in Sonderklassen mit exotischen Fähigkeiten, übermächtige Kampfwerte durch optimierte Kombination von aus dem Internet zusammengesuchten Talenten und das Erreichen von extremen Boni durch ideal zusammengestellte magische Gegenstände. Aber ganz einfache Fragen über die Charaktere können nicht oder nur ungenügend beantwortet werden. Wie sehen sie aus? Was wünschen sie sich? Was können sie gut, was schlecht? Haben sie irgendwelche Macken oder Eigenarten?

Mich stört wirklich, dass die Charaktere kaum mehr sind als eine Anhäufung spieltechnischer Werte auf einem Blatt Papier. Wobei ich auch die Tendenz erkenne, die positiven Werte maximal auszunutzen, während die nicht so guten Werte einfach ignoriert oder durch Um-Interpretation relativiert werden.

Wo sich Persönlichkeit ins Spiel schleicht, scheint es nur die des Spielers zu sein. Welchen Charakter er spielt, ist dabei völlig unerheblich. Ist da nicht mehr?

Sind die Abenteuer wirklich so schlecht und eindimensional, dass es ausreicht, ein paar mal Fertigkeitswürfe zu machen und am Schluss die Trefferpunkte des Hauptgegners auf Null zu bringen? Habt ihr Angst, keinen Erfolg zu haben, wenn eure Charaktere nicht massenhaft Schaden verursachen können?

7 comments to Ein Wort zum Rollenspiel

  • Kolja  says:

    Persönlichkeitsgebende Dinge werden ja abgelehnt (Jagdvogel) aber ja ich gebe zu ein Affe passt besser zu einem Gaukler.

    • Johannes  says:

      Was hat ein Jagdvogel mit Persönlichkeit zu tun?

  • Deniz  says:

    Wie man gesehen hat, führt diese billige Methode ja leider auch immer ans Ziel. Und das meist schneller und bequemer, als auf irgendeinem anderen Weg. DAS finde ICH schade.
    Wären wir velleicht mal gezwungen gewesen wirklich mal Rollenspiel anzuwenden, hätte sich vielleicht auch mal was geändert.
    Aber wenn ich mich recht entsinne, spielen wir um Spaß zu haben, oder hat sich da seit Neuestem was geändert? Hab ich was verpasst?
    Ich erkenne jetzt deutlich weniger Spaß im Spielen, als in der „guten alten Zeit“.
    Und jetzt sag mir bitte nicht, wir hätten da mehr Wert auf Rollenspiel an sich gelegt… -.-

  • Johannes  says:

    „guten alten Zeit“?
    Kannst du das mal bitte erklären? Die kurz formulierten Kernsätze deiner Antworten verstehe ich nicht 🙁

  • Deniz  says:

    Ich meine die Zeit ums Elsirtal und davor…

    P.S.: Zweimal genau das Gleiche geschrieben?

  • Richard  says:

    ich war ja in den guten alten zeiten noch nicht dabei, aber ich finde auch, dass wir manchmal wirklich ein bisschen fixiert darauf sind, die größten Boni und die maximalen Werte zu erzeielen.
    Und dabei finde ich gerade das Interessante dabei die persönlcihkeit der Charactere zu entwickeln und auch ihre Macken und Fehler hervorzuheben. So können auch mal running gags wie zB. Salamibrötchen oder ähnliches entstehen.
    Jackson ist jetzt mein erster Character, den ich von der ersten Stude an spiele und ich versuche seine Persönlichkeit Stück für Stück zu entwickeln.

    PS: es macht aber auch mal Spaß ein Mosnter nach allen Regeln der Kunst und mit voll ausgeschöpften möglichkeiten zu verhauen. 😉

  • Johannes  says:

    Vermutlich sind es tatsächlich die Mischung unterschiedlicher Phasen und die Abwechslung, die am Ende einen positiven Eindruck hinterlassen.
    Mein Problem ist, dass ich auf ehrliches Feedback von euch angewiesen bin, um die passenden Abenteuer zu finden und vorzubereiten. Wenn meine Spieler sagen: „Wir wollen unsere Rollen spielen und die Welt erforschen“, dann tauchen eben verschwiegene Druiden, beeindruckende Naturlandschaften und kauzige Zauberer – die keine Zauberer sind – in den Geschichten auf. Aber dann gibt es keine Power-Monster, die 100 Schadenspunkte in der ersten Runde überleben. Das erfordert eine ganz andere Art von Spiel.
    Ich möchte wirklich gerne wissen, was ihr wollt! Bis dahin tue ich, was ich für richtig halte nach den Informationen, die ich bislang habe. Daher bitte: sagt mir offen und ehrlich, was gut war und was euch nicht gefallen hat. Nur so kann ich besser werden.

Leave a reply Cancel reply

You may use these HTML tags and attributes: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.