Sieghelf

Würde man eine der Personen befragen, welche Sieghelf einst in der einen oder anderen Taverne getroffen hatte, so würden ihr vermutlich keinerlei Auffälligkeiten zu ihm im Sinn geblieben sein. Eine Beschreibung von ihm könnte sich wie folgt darstellen: „So durchschnittlich groß, nicht wirklich ein Kämpfer von der Statur her aber auch nicht schmächtig. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern was er an Kleidung trug, aber er hatte einen großen Rucksack bei sich, das weiß ich noch. Wie bitte? Ja, er hatte einen Bart und dunkle Haare. Oder waren die eher rötlich? Ach, ich weiß auch nicht mehr so genau; jedenfalls war er sehr freundlich und wir redeten lange in die Nacht hinein. Also, eigentlich mehr ich.. jetzt wo ich so darüber nachdenke: ich glaube er hat überhaupt nichts von sich selbst erzählt.“

Markante Dinge sind schwer an Sieghelf zu finden. So etwas wie ein häufiges „stimmts?“ am Ende eines Satzes, ein kreischend bunter Schal, oder ausladende Gestik widerspräche der einen Sache, welche Sieghelf tatsächlich als un-gewöhnlich auszeichnet. Nämlich seiner Fähigkeit keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Selbst sein durchschnittliches Aussehen trägt hierzu bei und sein Glück keine Wunen erlitten zu haben, welche auffallende Narben erzeugt hätten.

Sieghelf trägt keine Dinge bei sich, die ihm wichtig wären, mit Ausnahme von seinem Notizbuch: eine große, mit Mühe von einem dicken, abgewetzten Lederumschlag und Lederschnüren zusammengehaltene Sammlung von seinen über Jahre angefertigten Aufschriebe. Geschichten wahr und falsch, Ideen zu solchen, ein Schatz den außer ihm, in der Regel, niemand zu Gesicht bekommt.

Zu Beginn des Auftrages für Herrn Rockseeker trägt Sieghelf eine einfache dunkelgraue Hose und ein helles Leinenhemd – beides gebraucht von einem Handwerker in Not erstanden, doch noch in gutem Zustand, sowie einen dunkelgrünen Umhang, dessen Alter sich bei beim beten Willen nicht mehr verbergen lässt. Sieghelfs Stiefel zumindest scheinen von guter Qualität und in ordentlichem Zustand zu sein. (Eine Investition, die ihm anhand der bevorstehenden Reise sinnvoll erschien und ihn beinahe den Rest seines letzten Geldes gekostet haben.) Weiterhin führt er einen großen Rucksack mit sich, sowie ein Rapier mit Scheide – entweder an den Rucksack geschnallt, oder am Gürtel hängend. Ebenfalls am Rucksack befestigt ist eine Laute: der einzige Gegenstand, welcher ihn wohl als einen Musiker oder Barden zu erkennen geben mag.

Im Auftreten ist Sieghelf bedacht, ruhig und zurückhaltend, aber dies nicht aus Schüchternheit. Wenn Entscheidungen zu treffen sind, so hängt sein Vorgehen von den Umständen ab. So er denn in Begleitung von Personen ist, welche an seiner statt vortreten können, so hält er sich gerne zurück. Wenn nicht, oder sollte es aus anderen Gründen erforderlich sein, so kann er durchaus auch selbst die Initiative ergreifen.

Sieghelf spricht für gewöhnlich mit einem deutlichen „Neverwinterner“ Dialekt, doch im Laufe der Reise, die Stadt hinter sich gelassen, wird er diesen wohl immer wieder mal vergessen. Gut möglich, dass er im Laufe der Zeit auch etwas von der Ausdrucksweise und Intonation seiner neuen Begleiter übernehmen wird. Denn er ist derart daran gewöhnt sich auf Andere zu konzentrieren und sie zum Zweck des Vertrauensgewinns zu spiegeln, dass ihm diese Anpassungen meist gar nicht mehr bewusst sind.

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