Valerans Tagebuch #2

02.11., Ich musste nicht lange nach Nathan, William und Polin suchen. Sie hatten sich in der Nähe versteckt, um das Geschehen im Gasthaus zu beobachten, und waren mir zu dem Tempel gefolgt. Sie hatten den Meister auf dem Weg abgefangen und gewarnt, dass Fremde nach ihm suchten. Der gab ihnen den Auftrag, den Zwerg Morlin nicht aus den Augen zu lassen, bis etwas Seltsames geschehe. Na, wenn das, was ich vor dem Tempel erlebte, nicht seltsam war! Gemeinsam brachen wir dann nach Lundburg auf.
03.11., Warum will ich nach Lundburg? Eigentlich würde ich mich am liebsten so weit wie möglich von allen Menschen fern halten, um niemandem zu schaden. Aber irgendetwas zieht mich zur Hauptstadt, als ob ich dort eine wichtige Aufgabe hätte. Auch die anderen drei benehmen sich merkwürdig, beinahe wie Marionetten, an deren Fäden ein großer Unbekannter zerrt.
04.11., Wir übernachteten in der Vorstadt in einem kleinen Raum im Untergeschoss eines Hauses, das man wohl eher ein Kellerloch nennen sollte. Aber der Hausbesitzer fragte nicht lange, wer wir sind und woher wir kommen. Ich hatte einen schrecklichen Alptraum. Mir war, als schlichen wir während der ganzen Nacht auf allen Vieren durch die engen, schmutzigen Gassen und suchten nach Beute, bis uns weit nach Mitternacht ein sturzbetrunkener Spätheimkehrer vor die Füße lief. Ich habe schon den ganzen Tag seit dem Aufwachen einen ekligen Geschmack im Mund.
Auf der Suche nach Arbeit klapperte ich vormittags die Gasthäuser der Stadt ab. Dann der Schreck: im „Greif“ saßen die Kerle, die meinen Onkel getötet und mich gefangen hatten. Glücklicherweise waren sie in ein Gespräch mit einem Adligen vertieft, so dass sie mich nicht bemerkten.

One comment to Valerans Tagebuch #2

  • Richard  says:

    Irgendwie hab ich des Gefühl, dass Valeran noch wichtig wird…

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