Karyna Lilienbrandt

Karyna Lilienbrandt, 22 Jahre

– geb. 1479 im familiengeführten Gasthof „Zum Abendrot“, gelegen zwischen Sehusa (nordwestlich von Torenbrück an einem kleinen See) und Torenbrück

– Älteste Tochter von Farian Lilienbrandt und Margarethe Lilienbrandt geb. Fischer

– Jüngere Schwestern Osanna (20 Jahre) und Ingrid (17 Jahre)

Karynas Vater Farian verbrachte seine Jugend auf hoher See. Er heuerte bei einem Kartographen aus Torenbrück, seiner Heimatstadt, als Schiffskoch an und reiste mit ihm über mehrere Jahre durch exotische Gewässer. Seine Abenteuerlust haben seine drei Töchter geerbt. Nach seiner Heirat mit Margarethe ließ er sich in dem leerstehenden Gasthof seines verstorbenen Großonkels Petyr nieder und baute diesen zu einer der beliebtesten Unterkünfte Reisender auf. Viele machen dort auf ihrem Weg nach Torenbrück Rast und erzählen von ihren Erlebnissen aus aller Welt. 

Karyna möchte unbedingt einmal wie ihr Vater auf Entdeckungsreise gehen und lauscht seit ihrer Kindheit zusammen mit ihren jüngeren Schwestern Osanna und Ingrid gespannt den Berichten bei Feuerschein. Auch Farian erzählt seinen Töchtern regelmäßig von seinen Erlebnissen auf hoher See und von den Völkern und Kreaturen, denen er begegnet ist. Eigentlich wollte Karyna auch zur See fahren, aber kurz nach ihrem 20. Geburtstag tauchte eine exzentrische Gruppe fahrender Feuerkünstler im Gasthof auf. Begeistert von deren Überzeugung fasste sie den Entschluss, sich dem Zirkel der Pyrosophen anzuschließen. Diese verehren  eine noch recht junge „Gottheit“, die Gründerin des Zirkels, und kultivieren nach ihrem Beispiel ihre innere Flamme mit dem Ziel, eins mit dieser zu werden.

 

Eine Begegnung mit Karyna:

So etwas hatte der kleine Gustav noch nie gesehen: eine Frau, so wendig wie eines dieser exotischen Rehartigen Tiere aus seinem Bilderbuch, die elegant zwei Feuerbälle herumwirbelte und sich dabei nicht verbrannte! Es sah aus, als würde es viel Spaß machen, so sehr, wie die Frau bei ihren schwungvollen Drehungen und anderen akrobatischen Kunststücken, für deren Beschreibung Gustav noch der Wortschatz fehlte, grinste und jauchzte vor Freude. 

Sie sah dabei so anmutig aus, ihr langes weißblondes Haar wirbelte bei jeder Bewegung um ihren Kopf herum und der schwarze Tüllrock über ihrer ebenfalls schwarzen Hose bauschte sich durch Luftzüge so auf, dass es aussah, als ob sie in eine Rauchwolke gehüllt war. Ob sie vielleicht eine Elfe war? So etwas kannte Gustav nur aus Märchenbüchern und den Geschichten seines Großvaters. 

Er wollte so etwas auch können, aber seine Mutter würde es ihm bestimmt verbieten. Sie sagte immer, Feuer gehöre nur unter den Kochtopf, in den Kamin oder des Nachts auf die Kerzenstummel in der Stube. Gustav fragte sich, wieso seine Mutter Angst davor hatte. So gefährlich schien es nicht, die Flammen sahen eher so aus wie tanzende Kunstwerke. Wenn diese Frau das Feuer bändigen konnte, dann wollte er das auch erlernen! 

 

 

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