Category Valeran

Valerans Tagebuch #13

01.02., Ich werde in nächster Zeit wohl keine Vorstellungen geben. Die einen werfen mir vor, ich hätte Panik verbreitet und hören mir demonstrativ nicht zu, die anderen wollen nur wissen, ob ich mehr über Vampire zu erzählen hätte und interessieren sich nicht mehr für meine Musik.
02.02., Ich bleibe zuhause und über neue Stücke ein. Jérome fehlt mir.
03.02., Durch das Geld, das mir Jérome da gelassen hat, bin ich unabhängig und kann tun und lassen, was ich will. Aber was will ich eigentlich? Nur im Zimmer zu sitzen, ist langweilig. Aufzutreten habe ich aber auch keine Lust. Zumindest nicht in dieser Stadt. Soll ich abreisen?
04.02., Der Gastwirt ließ mir ausrichten, dass ich in der Planung für das Theater die Aufgabe von Jérome einnehmen könnte, so lange er abwesend ist...

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Valerans Tagebuch #12

27.01., Ich fühle mich einsam und verlassen. Eigentlich habe ich auch keine Lust aufzutreten, aber ich bemühe micht trotzdem um Engagements, um mich zu beschäftigen und abzulenken.
28.01., Der Gastwirt, der das Theater bauen möchte, ließ mich fragen, ob ich wisse, wo Jérome ist. Hat man ihm nichts von dem Auftrag gesagt? Ich bin sehr beunruhigt und versuche, den Sponsor zu treffen, aber auch der scheint abgereist.
29.01., Erstmals wagte ich es bei meinem täglichen Gebet im Pelortempel dem Priester meine Sorgen um Jérome zu erzählen. Er wirkte aufgebracht und sagte etwas von Vampyren. Nun bin ich ängstlicher als zuvor.
30.01., das Gerücht hat sich wie ein Lauffeuer verbreitet...

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Valerans Tagebuch #11

23.01., Mein Hals schmerzt noch ein wenig, Nachwirkungen der Erkältung nehme ich an. Aber gegenüber Jérome geht es mir prächtig. Er sieht erschreckend ungesund aus und ist ständig müde und erschöpft. Erst gegen Abend lebt er auf. Und trotz meiner Bitten sich zu schonen, kann nichts ihn davon abhalten, jede Nacht zu den Verhandlungen über das neue Theater zu gehen. Sie ständen kurz vor dem entscheidenden Durchbruch, sagte er mir, und wenn er jetzt nicht weiter mache, würde ein anderer die künstlerische Leitung bekommen.
Wenigstens trägt Jérome, ohne dass ich ihn darum bitten musste, in letzter Zeit immer einen Schal oder ein Halstuch, um sich gegen die Kälte zu schützen. Einen letzten Funken seines Verstandes scheint er also noch beisammen zu haben.
24.01...

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Valerans Tagebuch #10

20.01., Ich habe mich mal umgehört, welche Koseformen es für den Namen Alexandra gibt. Das sind ja unglaublich viele: Alex, Alessa, Ally, Lexa, Sascha, Xandra, … Ich glaube immer noch, dass ich schon mal von dieser Frau gehört habe.
21.01., Meine Erkältung ist besser geworden, ich traue mich wieder ins Freie.
22.01., Jérome war schon immer ein Langschläfer, aber nun wird er richtiggehend zum Nachtmensch. Er kommt immer erst kuz vor Tagesanbruch von seinen Besprechungen mit den Geldgebern zurück und schläft dann bis weit über Mittag.

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Valerans Tagebuch #9

09.01., Schon der dritte Tag in Folge, an dem wir nicht auftreten. Abgesehen davon, dass wir nichts verdienen, langweile ich mich schrecklich.
10.01., Ich habe Jérome gesagt, dass ich eine Vorstellung ohne ihn geben werde, wenn er sich keine Zeit nimmt. Es scheint ihn überhaupt nicht interessiert zu haben. Er hat nur noch dieses „Theater“ im Kopf.
11.01., Vormittags sprach ich in einem der Gasthäuser vor, in dem wir schon einmal aufgetreten waren. Der Wirt hatte nichts dagegen einzuwenden, dass ich eine Solo-Vorstellung gebe. Ich fürchte, ich habe Lampenfieber.
12.01., Ich weiß nicht, soll ich mich ärgern oder schämen? Bei meinem Auftritt gestern abend war ich so aufgeregt, dass ich unnötig viele Fehler machte. Zudem ist mein Flötenspiel ohne Jéromes Stimme reichlich dünn...

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Valerans Tagebuch #8

06.01., Ich hätte nicht gedacht, dass bei diesem eiskalten Wetter viele Zuhörer kommen. Doch das Gasthaus, in dem wir auftraten, war bis auf den letzten Platz gefüllt. Anscheinend suchen die Leute gerade, wenn es draußen unwirtlich ist, einen Ort der Gemeinschaft und Unterhaltung.
07.01., Der Gastwirt, in dessen Haus wir gestern auftraten, schlug Jérome vor, einen Saal zu bauen, der ausschließlich für Schauspiel, Musik und Unterhaltung dienen soll. Er will es „Theater“ nennen. Jérome soll das Programm organisieren, da er in diesem Teil des Landes viel herumkommt und die meisten fahrenden Sänger kennt. Unsre Vorstellung ließ er ausfallen, um Pläne zu machen. Ich bin von dieser Änderung unserer Ziele nicht wirklich begeistert.
08.01., Ich habe mit Jérome gesprochen...

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Valerans Tagebuch #7

02.01.1327, gestern ging es mir so schlecht, dass ich den ganzen Tag nicht aus dem Zimmer kam. Auch heute fühle ich mich noch etwas schwach. Daher bin ich ganz froh, dass Jérome meinte, wir sollten ein paar Tage hier bleiben, weil es viel zahlungswilliges Publikum gibt.
03.01., Bei einem Streifzug durch die Stadt entdeckte ich einen richtigen Pelortempel. Ich werde täglich vor unserem Auftritt dorthin zum Beten gehen.
04.01., Heute war Markttag in der Stadt. Jérome ging mit mir auf den Marktplatz. Anfangs dachte ich, er würde im Freien auftreten, um Geld von den Marktbesuchern zu bekommen. Stattdessen schlenderten wir nur zwischen den Ständen und Buden hindurch und Jérome fragte mich, ob ich etwas kaufen wollte. Als ich sagte, dass mir ein buntes Halstuch gefällt, kaufte er es für mich...

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Valerans Tagebuch #6

25.12., Ich habe über Jéromes Vorschlag nachgedacht und nochmal mit ihm gesprochen. Singen werde ich nicht, höchstens mal ausnahmsweise. Aber ich könnte mich damit anfreunden, ein Instrument zu spielen. Erfreut schenkte er mir eine kleine Flöte aus Zinn und zeigte mir die Grundzüge, wie man darauf spielt. Ich habe mir vorgenommen, täglich zu üben.
26.12., Jérome wollte nach Lundburg, weil die reichen Gönner, die ihm den größten Teil seiner Einnahmen bescherten, dorthin aufbrechen, um am Neujahrsfest des Regenten anwesend zu sein. Nein! Ich bin nicht tagelang geflohen, um nun freiwillig wieder zurück zu kehren. Wir werden uns trennen müssen.
27.12., Ich bin unheimlich froh, dass Jérome seinen Plan, in die Hauptstadt zu reisen, aufgegeben hat...

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Valerans Tagebuch #5

29.11., Die Straßen sind in schlechtem Zustand, obwohl der Schnee getaut ist. Oder vielleicht gerade deswegen, denn immer wieder rollen wir durch tiefen Schlamm und die Zugtiere schaffen es kaum, ihre schwere Last voran zu bringen.
30.11., Die meisten Männer und viele der Frauen reiten. Andere besitzen keine eigenen Pferde und zu denen habe ich mich gesellt, um meine Tarnung aufrecht zu halten. Bisher reisten wir in Wagen. Doch seit gestern sind wir abgestiegen, um den Zugtieren ihre Arbeit zu erleichtern, und gehen zu Fuß. Ich bin völlig erschöpft, kann mich kaum noch auf den Beinen halten.
03.12., Ich sinke abends wie tot auf mein Lager, war sogar zu müde, wenige Zeilen ins Tagebuch zu schreiben. Heute konnte ich kaum noch laufen, blutige Blasen an den Füßen...

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Valerans Tagebuch #4

9.11., Es schneit immer weiter. Die ganze Stadt liegt unter einer weißen Decke, die scheinbar alles Böse und Hässliche zudeckt. Wie froh bin ich, in dem Gasthaus, wo ich eine Anstellung gefunden habe, eine beheizte Stube zu haben.
10.11., Ich sah einige Leute aus der Nachbarschaft, die Lebensmittel und Decken aus der Stadt tragen. Erst da fiel mir auf, wie sehr die armen Menschen, die da draußen in ihren Zelten hausen, unter der Kälte leiden müssen. Ich muss etwas tun, um zu helfen!
11.11., Ich habe mich heute früh mit anderen Freiwilligen beim Pelortempel eingefunden, um Spenden zu sammeln und zu unseren Mitmenschen zu bringen, die kein warmes Zuhause haben.
12.11., Die Kleriker haben den Tempel geöffnet, damit alle Frierenden sich aufwärmen können...

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