Valerans Tagebuch #1

20.10.1326, ich verfluche jeden einzelnen Tag, seit dieser vermaledeite Falix uns vor fast vier Monaten zu Werratten gemacht hat. Ich kann es kaum ertragen, das Blut unschuldiger Reisender zu vergießen, aber ich kann mich dem Drang nicht entziehen. Und mein Onkel Salin gebärdet sich seither wie ein Despot, lässt keinen Widerspruch und keinen Zweifel an unserem Tun zu. Wenigstens ist die nächste Nacht Neumond, da fühle ich mich freier als sonst.
21.10., Neuankömmlinge, oh weh. Wieder werden wir Tod und Leid über Menschen bringen. Onkel Salin traut mir nicht, gibt mir daher den Auftrag, am Fuß der Treppe zu warten.
22.10., Gefangen. Was werden sie mir antun? Nathan und die beiden Knechte konnten entkommen. Ich habe alles gesagt, was ich weiß, um mein Leben zu retten. Dieser Kerl mit den roten Augen macht mir Angst. Zunächst hatte ich mich auch vor der Ork-Hexe, die mich mit ihrer Magie niederstreckte, gefürchtet, aber sie ist eigentlich ganz nett zu mir.
23.10., die Fremden haben begonnen, unser Gasthaus selbst zu führen. Überraschenderweise ist der Kämpfer, der vorletzte Nacht im Hemd mit seiner Stachelkette wie ein Rachegeist auf den Hof stürmte, ein ziemlich guter Koch.
24.10., ich habe versucht zu fliehen, vergeblich. Sie passen ständig auf mich auf.
30.10., heute früh haben meine Entführer unser Gasthaus in Brand gesteckt! Dann ritten sie mit mir in einen verlassenen Tempel im Wald, wo sie mich in einen dunklen Raum sperrten. Es ist unheimlich hier.
01.11., irgendetwas ist passiert. Ich hörte Schreie aus dem Keller. Dann zerrten sie mich ins Freie. Was kann diesen starken Kämpfern und mächtigen Zauberern Angst einjagen? Dann im Freien tauchte plötzlich dieser gewaltige blaue Wolf auf, größer als ein Pferd. In dem anschließenden Durcheinander konnte ich glücklich entkommen. Ich muss versuchen, Nathan und die anderen zu finden. Der Zwang wird jede Nacht größer, je voller die Mondscheibe wird.

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