Geständnis des Amun-Re

Ich bin Amun-Re, Sohn des Takosh-Re aus dem Hause Mo-Pelar! Diese Lumpen, die ihr seht, sind nichts als mein Schatten, der diese Lande seit ungezählter Jahre durchwandert auf der Suche nach Helden, die ihm Hilfe zusagen.
Zu meiner Zeit war ich Pharao dieses Landes um euch. Es war ein grünes und schönes Land, gesegnet von den himmlischen Göttern mit einer wundersamen Quelle, die dem Land Leben schenkte und unsere Ernten bewässerte. Doch Räuber drangen in die Grabstätten meiner Vorfahren und nahmen ihnen die Insignien ihres Übergangs in die Lande der Toten, wodurch sie ihnen den verdienten Platz im Leben nach dem Tode vorenthielten.
Ich schwor, dass ich ihren bösen Taten nicht zum Opfer fallen würde, koste es, was es wolle. So kam es, dass ich meine Nachbarländer mit einen großen und schrecklichen Krieg überzog und ihren Reichtum für meinen eigenen Übergang in das nächste Leben plünderte.
Ich ging einen Kontrakt mit einem großen Magier ein, der gewaltige Wunder vollbrachte. Und mit dem Schweiß und Blut meines Volkes ließ ich eine einbruchssichere Pyramide errichten.
Mein Volk trat mir darob mit bitterem Hass entgegen. Ich hatte nicht nur unsere Grenzlande verwüstet, ich besteuerte auch mein eigenes Volk übermäßig und nahm ihnen, was sie zum Leben benötigten. Sie erhoben sich im Zorn, verlangten ihr Gold und ihre kostbaren Juwelen zurück, als auch ihr gewohntes Leben und ihre Freiheit. Aber ich verfluchte sie und sprach:
Bei dem Herrscherstab und und dem Stern-Juwel von Mo-Pelar, verfluche ich euch. Bedroht nicht mein Leben, oder, bei diesen Insignien meiner Macht und dem heiligen Namen von Osiris, wird mit dem Schlagen meines Herzens auch der lebensspendende Fluss der Athis Quelle stoppen. Wenn der Fluss versiegt, wird auch unser Land vergehen und zu Wildnis werden. Dies schwöre ich bei Osiris‘ heiligem Namen und bei diesen Insignien.
Aus einem Meer erhobener Fäuste erhob sich noch höher die eine Faust, die den Speer hielt. Aus der Dunkelheit flog der Schaft mit der eisernen Spitze. Und so versiegte in jener Nacht der Quell des Athis.
In meinem Tod wandte ich mich freudvoll meiner Pyramide zu. Aber Osiris hielt meinen Geist davon ab, in seine Gruft einzukehren, da – wie er sprach: „Der Gedenkstein für dein Lebenswerk wäre das Wohl gewesen, das deinem Volk unter deiner Führung zugute hätte kommen sollen, nicht dieses Bauwerk aus Stein. Da du in deinem Leben deinen Blick nur auf den Tod gerichtet hast, soll dein im Tode nur deinem Leben gelten. Ich bin daran gebunden, deinen Fluch zu erfüllen, da du ihn mit der Macht meines Namens ausgesprochen hast. Aber nun ich verfluche dich, Amun-Re, dass du nicht in dieses Grab gelangen wirst, in dem die Insignien deiner Reise in den Himmel aufbewahrt werden, bis eine sterbliche Seele diesen Ort entweiht und deinen Herrscherstab und das Stern-Juwel von Mo-Pelar aus deiner einbruchssicheren Gruft an sich nimmt.
Ich habe sogar mit dem Wind gesprochen, in der Hoffnung auf Hilfe. Ungezählte Jahreszeiten sind vergangen und kein Zeichen meines Königreichs ist in dieser Wüste verblieben, außer meines Grabmals, das heute wie damals steht.
Ich bin sicher, viele versuchten es, und keiner hatte Erfolg. Mein Wohlstand sei euer, wenn ihr das Übel, das ich über mein Volk brachte, rückgängig machen könnt. Entfernt sowohl meinen Herrscherstab als auch das Stern-Juwel aus meiner Gruft, so dass ihr Reichtum erlangt und mich erlöst. Folgt meinem Pfad zu Wohl oder Weh, zu eurem Schicksal oder Untergang.

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