Reisebericht III

Der nächste, vollkommen verdrehte Abschnitt unserer Reise begann noch bevor wir Natterstein überhaupt erreicht hatten:

*der nächste Eintrag ist einige Tage später datiert*

Ich habe jetzt überhaupt nicht mehr daran Gedacht, dass ich die Geschichte der Reise festhalten wollte, haben mich doch die letzten Ereignisse meine ganze Aufmerksamkeit gefordert.
Doch kann und will ich diese nicht wiedergeben. Nur so viel: wenn rechtschaffene Kleriker böse Rituale vollziehen, dann ist es gewiss, dass der personifizierte Wahnsinn hinter einem steht….

….Noch bevor wir Natterstein überhaupt erreicht hatten wurden wir Zeuge eines Überfalls auf offener Straße. Das allein war nichts allzu besonderes, die Straßen sind gefährlich, wenn man alleine Reist, aber die Tatsache, dass ein paar abgerissene Bauern mit einfachsten Waffen auf einen wohl gerüsteten, in den Gewändern eines Klerikers gekleideten, Mannes angreifen ist eher ungewöhnlich.
Wir kamen ihm sofort zur Hilfe und erschlugen, verjagten und setzten die restlichen Angreifer fest. Die Befragung ergab nicht viel mehr, als dass sie dafür bezahlt werden sollten den Kleriker zu Lynchen.
Da uns allen der Gedanke kam, dass ein Erbschaftsstreit der Grund sein könnte, überredeten wir Leon dazu, erst am Morgen des Hochzeitstages seiner Schwester (Thalia) nach hause zu kommen. Zum Auskundschaften der Lage ging ein Teil der Gruppe (darunter unser adliges Kind Wellby) vor (u.a. um den Baron zu Beruhigen).
Doch gestaltete sich das ganze wesentlich schwieriger als gedacht. außer dass die Familienverhältnisse in Erfahrung gebracht werden konnten, ereignete sich an dem Abend nicht mehr viel.
Am nächsten Morgen stießen und Leon zu den Anderen in Natterstein und nutzten die Betriebsamkeit vor der Zeremonie, um (erfolglos) herauszufinden, wer warum wen tot sehen will.
-lasst euch gesagt sein: als Dorfkind und Kind des Waldes sind Adlige Hochzeiten ein graus. Wahre Menschenmassen die sich in kleine, stickige Räume quetschen und barbarische Freizeitaktivitäten die diese Menschen „Jagd“ schimpfen. Mal ganz abgesehen von diesen Morden um die Erbschaft…-
Zu einer solchen „Jagd“ luden die Gastgeber dann auch. wer Teilnehmen wollte bekam ein Pferd gestellt. Ich selbst begleitete diesen Schwachsinn, um darauf zu achten, dass sie nicht zu viel Schaden anrichten und z.T. auch, um auf die adligen Kinderlein aufzupassen.
Nicht ganz unerwartet wurde tatsächlich auf Prioshard geschossen. Allerdings war der Treffer in die Schulter nicht tödlich und der vermeintliche Schütze wurde auch sofort von dem Hofjägermeister erschossen.
Damit waren schon auf die zwei ältesten Söhne Anschläge verübt worden. Wer könnte etwas davon haben? Heldan? Aurentian? Junivera oder Lucardus? War Thalia in Gefahr?
Unter unseren wachsamen Augen verlief zumindest die Trauung friedlich. Das frisch getraute Paar und die Hochzeitsgesellschaft begab sich danach in den Speisesaal. während Getränke und Speisen aufgetragen wurden wirkte ich „Gift entdecken“ um auf alles vorbereitet zu sein. dennoch fiel Thalias Ehemann einem Gift in Thalias Becher zum Opfer. (ein Beweis dafür, dass übermäßiger Durst schlecht für eine lange Ehe sein kann. Und natürlich, dass Bleibecher nicht nur den offensichtlichen Nachteil haben, dass Blei gesundheitsschädlich ist.)
Eine große Unruhe brach aus trotz derer wir versuchten die Herkunft des Giftes herauszufinden. Doch konnten wir niemandem zuordnen wer Thalias Becher vergiftet hatte.
Die Rückstände des Giftes brachten wir zu einer kräuterkundigen Frau in der Nähe, die uns nach genaueren Untersuchung sagen konnte, dass dieses Gift äußerst Potent und unglaublich teuer sei, also nur von einer sehr reichen Person stammen konnte. (später lernte ich von ihr noch einiges über die Erkennung, Neutralisierung und Herstellung von Giften)

Am nächsten Morgen kam ein Brief an, der angeblich von Aleas Lehrmeister stammte und sie umgehend zur Prüfung zurückbeorderte. Allerdings stimmte mit dem Absendedatum etwas nicht, ein Brief konnte unmöglich auf natürlichem Wege so schnell von Borwik nach Natterstein gelangt sein. Leon und Praioshard, sowie einige meiner Gefährten, boten sich an Alea zu begleiten. Um alle im Blick zu halten setzte ich mich mit Toby auf die Fährte von Heldan an, während Aleas Reisegruppe sich fertig machte. Doch obwohl ich lange Zeit einer klaren Spur folgte fand ich Heldan nicht mehr rechtzeitig, jemand von größter Kunstfertigkeit musste die Spur manipuliert haben. Er wurde mit einem Abschiedsbrief in einen Baum gehängt…
Einige Zeit später kamen auch Alea und die Anderen wieder zurück, sie wurden einige km hinter Natterstein überfallen.
So langsam wurde es klar, dass nur Junivera von diesen Vorfällen „profitieren“ konnte indem sie ihren Kindern zum Erbe verhalf und dass ein Kundiger Fälscher sie unterstützt haben muss. Bei der Untersuchung der Räumlichkeiten von ihr und ihrem Schreiber wurden auch die entsprechenden Beweise gefunden. Auch der Hofjägermeister stand offenbar in ihrem Dienst.
Doch während ihre Komplizen ins Verlies wanderten, wurde der Vorfall möglichst vertuscht und Junivera weiter als Frau an der Seite von Adelbrand präsentiert, um das Ansehen der Familie von Mersingen zu wahren.

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