Livia Portia an Tarquinia Portia, Baronin von Sarsina:

Ich bin weiterhin am Leben und auf Abenteuersuche. Bannon geht es gut. Er hat euch selbst geschrieben und ich schicke diese beiden Briefe zusammen. Derzeit befinde ich mich in Silverdale auf der Jagd auf einen Vampir. Er ist den Abenteurern, denen ich mich angeschlossen habe, über den Ozean gefolgt. Ich weiß noch nicht, warum. Sollte ich es herausfinden, bevor er stirbt, teile ich es dir gerne mit.

Zunächst eine Bitte: schicke sechs Amphoren mit gutem Olivenöl sowie sechs Amphoren mit Jahrgangsgarum, dazu sechs Kisten mit Meersalz nach Parabor, zu Händen Malena, Priesterin der Igna. Es wird hier primär mit Schweinefett gekocht. Gewürze scheinen großteils unbekannt zu sein und das hiesige Salz kommt aus dem Bergbau. Das erscheint mir ungesund und der Geschmack lässt zu wünschen übrig. Ich gehe davon aus, dass die Ernten so gut waren, dass du diese Waren entbehren kannst. Sollte dem nicht so sein, reicht auch jeweils eine Amphore bzw. Kiste.

Kommst du mit der Auswahl deines Ehemannes weiter? Warte nicht zu lange, sonst trittst du deine Abenteurerzeit sehr spät an. Schon jetzt beschweren sich meine Knochen über jede Nacht im Freien.

In deinem letzten Brief schriebst du, dass du Ehrenkämpfe für die Bestattung von Marcia Licina ausgerichtet hast. Wie viele Paare waren es? Wenn es fünf oder mehr waren, brauchst du nichts weiter zu tun. Hast du nur vier Paare auf den Sand geschickt, solltest du Marcias Kindern am Jahrestag ihres Todes noch Olivenzweige und Rosmarinzweige zukommen lassen. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass sie vor mir stirbt, sonst hätte ich dir vor meiner Abreise Bescheid gesagt.

Sollte übrigens in der Bibliothek ein Zauberbuch herumliegen, das nicht mehr benötigt wird, kannst du es mir gerne schicken. Falls wir eine zweite Kopie von „Der goldene Esel“ und „Von Fürsten und Herren“ haben, hätte ich die auch gerne.

Ave atque vale.

Livia.