Erster Bericht: Zu den Vorfällen im Herrenhaus von Dunkeltann und dem Schicksal seiner Bewohner

Eure königliche Hoheit,

mit tiefstem Bedauern muss ich mitteilen, dass Eure schlimmsten Befürchtungen nicht heranreichen an die Tragik der Ereignisse, die sich mir vor Ort offenbarten. Das Herrenhaus ist eine Ruine, die zu betreten allein durch ihren Zustand bereits lebensgefährlich ist. Es ist uns bisher nicht gelungen, in den Keller des Hauses vorzudringen. Hierfür waren die Schäden zu groß. Herr und Herrin des Hauses müssen nach unserem Verständnis wohl als tot gelten, wurden sie doch von einem noch viel mächtigeren Wesen, auf das ich noch zu sprechen komme, in Vampire verwandelt. Beide griffen uns an, konnten jedoch durch den großen Mut von Paladin Livia zurückgedrängt werden, bis sie in Form von Rauch die Flucht ergriffen. Jenes Wesen, dem Augenschein nach ein Vampir von größerer Macht, sprach selbst davon, in göttlichem Auftrag und aus Rache zu handeln. Es entriss Angkash ein Medaillon, nachdem es diesen niedergestreckt hatte. Noch hat Angkash den Weg in das Totenreich nicht endgültig angetreten. Priesterin Malena leistet Werke, die ich als Geschichte abgetan hätte, würden sie sich nicht vor meinen Augen abspielen und ich hege berechtigte Hoffnung, dass Angkash längst zu uns zurückgekehrt ist, wenn Euch diese Nachricht erreicht.

Eure Entsandten planen nun einen gar merkwürdigen Umstand für sich zu nutzen. Der Waldläufer Fikor wurde offenbar kurzzeitig von jenem Wesen in den Bann gezogen und sollte sich während der Nachtwache heimlich mit diesem treffen. Welche finstere Absicht dahinter steckt, können wir zum jetzigen Zeitpunkt nur vermuten. Fikor gelang es jedoch mit starkem Willen diesen Bann abzuschütteln. Unter der Annahme, dass jenes Wesen Fikor weiter unter seinem Einfluss wähnt, ist nun geplant, dies zu unserem Vorteil zu nutzen. Unser nächster Weg führt uns nun zur Gruft der Familie, wo wir den Unterschlupf der Vampire vermuten. Auch wenn sie für diese Welt verloren sein mögen, verdienen sie doch, in Würde zu ruhen, statt getrieben von Wut und dunklen Mächten in den Ruinen ihres alten Lebens zu hausen. Bis dahin empfehle ich, Eure Untertanen durch eine geeignete Begründung unter allen Umständen von dieser Gegend fernzuhalten. Wer muss, der möge das Gebiet nur bei Tageslicht und nicht unter zu dichtem Blätterdach durchqueren. Mir scheint, die Wölfe, die in großer Zahl in umliegende Wälder zurückgekehrt sind, wären für einen Reisenden das gnädigere Schicksal als diesem Wesen oder den früheren Herren in die Hände zu fallen.

Stets Euer ergebener Diener
J.M.

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