Zweiter Bericht: Vom Schicksal der Herren von Dunkeltann in der Gruft der Familie

Eure königliche Hoheit,

nach eingehender Beratung hat die Gruppe beschlossen, dass Nachtlager zu verlegen und nicht auf eine Begegnung von Fikor und dem Vampir zu warten. Unter Berücksichtigung der Möglichkeit, dass dieser nach der Inbesitznahme des erwähnten Medaillons bereits die Gegend verlassen haben könnte, schien das Aufsuchen der örtlichen Familiengruft dringlicher. Dem Verstande nach war zu erwarten, dass die beiden Wesen, die einstmals die Herren von Dunkeltann waren, sich dorthin zurückgezogen hatten. In der Gruft wurden tatsächlich beide in geschwächtem Zustand, aber im Gegensatz zur vorherigen Begegnung bei klarem Geiste angetroffen. Beide waren sich über ihren untoten Zustand im Klaren und wünschten nachdrücklich, davon erlöst zu werden, einerseits um dem unheiligen Dasein selbst zu entkommen, andererseits um nicht erneut als Vampire unter den Willen eines mächtigeren Wesens zu fallen. Ich versichere Eurer Majestät, hätte einer von ihnen auch nur einen geringsten Zweifel geäußert oder hätte alles göttliche, arkane und weltliche Wissen, das in der entsandten Gruppe vereint ist, nur eine Hoffnung auf eine Rückkehr der Herren von Dunkeltann in das Reich der Lebenden zugelassen, hätte niemand es gewagt, Hand an beide zu legen. So wurde ihnen jedoch der ausdrücklich eigene Wunsch nach gnadenvoller Erlösung gewährt.

Die verbliebene Essenz des Herren von Dunkeltann, mit der wir in der Gruft sprechen konnten, bat darum, dass seine noch lebende Verwandtschaft das Erbe antreten möge. Ich erlaube mir, eine Inventarliste des Hauses beizulegen. Ihre Kürze ist dem Umstand geschuldet, dass der Vampir Eduardo dort auf das Übelste wütete, wie uns der Herr von Dunkeltann ebenfalls mitteilte. Die Gruppe selbst nahm lediglich einige Streifen Leinentuch aus alten Laken als Verbandsmaterial an sich und dies auch nur in dem Umfang, wie wohl kein gutes Haus einem Reisenden in Not vorenthalten hätte.
Unsere Absicht ist es nun, in die nächste Stadt zu reisen, wohin wir Pferde und Knappen vorausgeschickt hatten.

Stets Euer ergebener Diener
J.M.

Leave a reply

You may use these HTML tags and attributes: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.